Der Lieblingssnack der Pferde: wie gesund sind Möhren wirklich?

Der Lieblingssnack der Pferde: wie gesund sind Möhren wirklich? Mindestens aus Film und Fernsehen kennt jedes Kind das klassische Szenario, in dem ein Pferdefreund sich seinem Liebling zuwendet, ihm eine Karotte hinhält und das Tier beherzt in das Wurzelgemüse beißt.

Aber mögen Pferde Karotten wirklich so gern? Und vor allem: Ist das überhaupt gesund?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, wie es scheint. Karotten enthalten einen hohen Anteil an Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A. Dieses sogenannte Provitamin wird im Darm des Pferdes umgewandelt zu Vitamin A. Vitamin A wiederum ist besonders wichtig für den Sehvorgang, den Knochenstoffwechsel und das Immunsystem eines Pferdes.

Besonders in Wintermonaten, in denen die Weidefütterung wegfällt, können Mohrrüben helfen, den täglichen Bedarf an Vitamin A zu decken. Das Gemüse fördert außerdem die Darmtätigkeit und bietet den Pferden durch das intensive Knabbern und Kauen eine angenehme Beschäftigung.

Aber vorsichtig, denn wie bei fast allen Nahrungsmitteln macht auch hier die Dosis das Gift. Karotten enthalten eine Menge Zucker. Über das Offensichtliche hinaus, nämlich, dass die Tiere übergewichtig werden können, birgt Zucker noch einige andere Gefahren. So fördert er beispielsweise das Wachstum von Darmparasiten und kann abführend wirken. Außerdem kann er vor allem Tieren mit bereits bestehenden Problemen (wie EMS-, Cushing- und Hufrehen) zum Verhängnis werden und den Stoffwechsel aus der Bahn werfen.

Wer seinem Liebling regelmäßig Möhren gibt, sollte darauf achten, dass er den grünen Teil abschneidet, da dieser eine nicht unerhebliche Menge an Blausäure enthält. Zudem sind die süßen Rüben oft mit Nitraten belastet. Wenn man also auf Nummer sicher gehen will, sollte man zu Biogemüse greifen.

Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass die Möhre trotzdem der Lieblingssnack der vierbeinigen Riesen bleiben darf. Halter sollten nur darauf achten, dass sie die Menge individuell an ihr Tier anpassen. Und Achtung, immer nur im ganzen Verfüttern! Das macht nicht nur mehr Spaß, sondern verhindert auch eine mögliche Schlundverstopfung.